In der heutigen Zeit wird die Beschneidung neben religionsbedingten Gründen aus vielfältigen Gründen durchgeführt. So liegen bei manchen Männern bzw. Kindern medizinische Indikationen vor. Hier ist oftmals eine sogenannte Phimose (Vorhautverengung) der Grund. Jedoch gibt es auch in diesen Fällen verschiedene Abstufungen bzw. Schweregrade. Beschneidungen, die auf eigenem Wunsch beruhen, haben im Allgemeinen hygienische oder ästhetische Hintergründe. So ist bei einem beschnittenen Penis die Reinigung wesentlich einfacher. Ebenso wird dadurch das Risiko von Entzündungen der Harnröhre oder der Eichel verringert. Gemäß Statistiken sinkt bei beschnittenen Männern die Wahrscheinlichkeit, sich beim Geschlechtsverkehr mit übertragbaren Krankheiten anzustecken. Wichtig aber ist, die Zirkumzision bietet keinen Schutz davor.

Liegt eine Vorhautverengung vor, so kann diese unterschiedlichste Beschwerden hervorrufen. Grund dafür ist die im Vergleich zur Eichel zu enge Vorhaut. So kann es bspw. zu Schmerzen bei einer Erektion kommen, weil sich die Vorhaut nur teilweise oder gar nicht zurückziehen lässt. Weitere Unannehmlichkeiten stellen Probleme beim Urinieren dar. Hier ist eine Abschwächung bzw. Verdrehung des Harnstrahls eine mögliche Folge, die bis zum Harnverhalt führen kann. Von einer sogenannten Paraphimose spricht man, wenn sich die zurückgestreifte Vorhaut einschnürt und somit die Eichel abbindet. Es entsteht ein sogenannter „Spanischer Kragen“.

Fällt die Entscheidung für eine Zirkumzision, so wird diese bei den meisten Männern ambulant und unter lokaler Betäubung durchgeführt. Beschneidungen bei Kindern / Jugendlichen werden unter Vollnarkose vorgenommen. Im Vorfeld ist zu klären, ob die Vorhaut vollständig (radikale Zirkumzision) oder teilweise (partielle Zirkumzision) entfernt werden soll / muss.

Nach erfolgreicher Beschneidung empfiehlt es sich, desinfizierende Penisbäder vorzunehmen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Vollbäder sollten erst nach Auflösen des Fadenmaterials (etwa nach 10 Tagen) genommen werden. Duschen ist bereits nach 2-3 Tagen wieder möglich. In diesen Tagen können leichte Schmerzen auftreten. Hier können leichte Schmerzmittel Linderung herbeiführen. Eine vollständige Wundheilung sollte im Normalfall nach ungefähr 14 Tagen erfolgt sein. In dieser Zeit ist es ratsam, auf sexuelle Aktivitäten zu verzichten. Nach etwa drei Wochen können diese mit Bedacht und etwas Vorsicht wieder ausgeübt werden. Treten während des Heilungsprozesses Rötungen und Schwellungen auf, sollten diese dem Arzt vorgestellt werden. Genauso verhält es sich bei eher selten auftretenden Infektionen oder Nachblutungen. Grundsätzlich stellt die Beschneidung des Mannes jedoch einen komplikationsarmen Eingriff dar.

Aktuell sind ungefähr 20 – 40 Prozent der männlichen Weltbevölkerung beschnitten. Deutschlandweit sind es schätzungsweise etwa 15 Prozent. Nachfolgend beantwortet Maher Babakerd, Facharzt der Urologie im UZ Lübeck, zum Thema der Beschneidung Interviewfragen:

Interview mit Maher Babakerd – F.E.B.U.

Frage: Herr Babakerd, seit wann sind Sie Facharzt für Urologie?
Antwort:
Seit dem Jahr 2006 bin ich Facharzt für Urologie.

Frage: Seit wann führen Sie Zirkumzisionen bzw. Beschneidung durch?
Antwort: Beschneidungen führe ich seit dem Jahr 2000 durch.

Frage: Wie viele Beschneidungseingriffe werden von Ihnen insgesamt pro Jahr durchgeführt?
Antwort: Pro Jahr sind es etwa 40 Zirkumzisionen / Beschneidungen.

Frage: Welche Techniken bzw. Methoden der Beschneidung wenden Sie an?
Antwort: Ich führe die Freihand- und die Plastibell-Methode durch.

Frage: Zu welchem Beschneidungs-Stil (High an tight etc.) raten Sie?
Antwort: Ich rate zur radikalen Beschneidung, die mit der Abwandlung in „high & tight“,“low & tight“ oder „low & loose“ möglich sind.

Frage: Gibt es auch Fälle, wo Sie eine Beschneidungsoperation ablehnen?
Antwort: Da gibt es kaum Fälle. Bei Allergien oder Blutungsrisiken!

Frage: Führen Sie die verschiedenen Beschneidungsformen nach den jeweiligen, individuellen Wünschen der Patienten vor?
Antwort: Ja, selbstverständlich wird die Form im Vorfeld mit dem Patienten abgesprochen.

Frage: Werden die Beschneidungsoperationen bei Ihnen ambulant durchgeführt?
Antwort: Ja, die Beschneidungen führen wir in eigener Praxis ambulant durch.

Die hier dargestellten Informationen stellen nur einen kurzen Einblick in das Thema der männlichen Beschneidung / Zirkumzision dar. Für eine ausführliche Beratung durch einen Facharzt steht Ihnen Maher Babakerd im Kompetenzstandort Lübeck gerne zur Seite. Bei Interesse können Sie hier Kontakt aufnehmen!

www.beschneidung-experten.de – Das Experten-Netzwerk für Beschneidungen in Deutschland

In der Hansestadt Lübeck liegt einer unserer regionalen Kompetenzstandorte für Beschneidungen. Das Urologische Zentrum hat sich dort u.a. auf die Durchführung der männlichen Beschneidung spezialisiert. In dem Experten-Netzwerk für Beschneidungen werden Fachärzte der Urologie vorgestellt, die in ihrem Leistungsspektrum die Beschneidung / Zirkumzision als ein Spezialgebiet anbieten. So können interessierte Männern einen erfahrenen Operateur in ihrer Nähe finden.

Zudem bietet die Informationsplattform die Möglichkeit sich ausführlich zum Thema Beschneidung beim Mann zu belesen. Es werden u.a. die verschiedenen Formen /Stile, wie auch unterschiedliche Methoden einer Beschneidungsoperation dargelegt. Gerne können Sie sich unter dem nachfolgenden Link weitere Auskünfte einholen: Zum Experten-Netzwerk für Beschneidungen